Kunst ist für mich der Versuch, gesellschaftlichen und geschichtlichen Vorgaben zu entfliehen, mich zu befreien von der Schlacke.
Was bleibt übrig, wenn man alle von aussen kommenden oder gekommenen Vorgaben verworfen hat? Der Blick fällt ins Nichts oder ins Alles, es ist so einerlei und so egal, wenn man aufgehört hat, dem Ego zuzuhören. Allein schon der Begriff „das Nichts“ ist ungeheuerlich, die kleinste Verfehlung zu sagen: 1 Kilo Brot.
Es gibt eine Enklave für jeden, überall und immer, und selbst der Tod hat keinen Schrecken. Wer weiß das nicht, und wer hat den Mut aufzustehen und zu sagen: der Kaiser ist nackt, wir sind alle nackt. Was ist denn Kunst schon, als der mehr oder weniger geglückte Bluff darüber, über diese Nacktheit. Und noch immer wird gerade in diesen Institutionen wie Angewandter oder wie sie immer heissen mögen ein großes Geheimnis beschworen und umtanzt wie eine heilige Kuh.
Es ist für mich auch uninteressant, über diesen Punkt Cerebralspielchen abzuhalten, mich einzunisten ins Kunstsystem als besserwissender Lächler. Ich will das tun, was ich tun will, und darin beurteilt zu werden ist irrelevant. Kafka ist überall, Wiener Bruder.
Ich will Schönheit, Klarheit, Weitsicht und viel Luft. Darstellen, abzeichnen, übertragen, übersetzen. Sonst nichts.
Ich hoffe, daß sie davon etwas sehen und spüren können.
Diese Arbeit ist Amy Wallin gewidmet.
Der Schule Dank fürs da sein.
Cara, Schwester, Hans und Hugo: danke für die Augen. Love.
Liebe und Leidenschaft jedem, der mir geholfen hat. Peace brother, friend and lover.
Vater, Mutter.
Nächstes Jahr in Jerusalem.
Wien, 21.2.92